FAMILIENSTUDIO KOTTI
zur Ausstellung Familienbild, 20.10. - 25.11.2001
Konzept und Durchführung: Bill Masuch, Christine Umpfenbach, Antje
Wenningmann
Malerei: Edite Grinberga, Fotografie: Katharina Lohmann
Das FAMILIENSTUDIO KOTTI ist ein partizipatorisches
Kunstvermittlungsprojekt, das von mir in Kooperation
mit dem Obdachlosentheater RATTEN 07 der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz,
den beiden Regisseurinnen Christine Umpfenbach und Antje Wenningmann,
der Fotografin Katharina Lohmann und der Malerin Edite Grinberga realisiert
wurde.
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Ausgehend von der Ausstellung Familienbild
in der NGBK, in der zeitgenössische künstlerische Positionen
zum Thema Familie gezeigt wurden, entwickelten wir die Idee des
FAMILIENSTUDIO KOTTI, eines Fotostudios, das an einem sozialen Brennpunkt
in Berlin-Kreuzberg aufgebaut
wurde. Unsere Intention war es, im öffentlichen Raum den Familienbegriff
neu zu definieren, Menschen aus
verschiedensten sozialen Schichten und unterschiedlichster Nationalitäten
temporär zu verbinden und eine Annäherung zwischen ihnen zu
ermöglichen.
Im Oktober 2001 wurde für zwei Tage ein Fotostudio am Kottbusser
Tor aufgebaut, in dem sich das Publikum
selbst als temporäre Familie inszenieren konnte. Wahlfamilien wurden
von zufälligen PassantInnen, KiezbewohnerInnen und den AkteurInnen
des Obdachlosentheaters RATTEN 07 zusammengestellt und als fiktive Familie
im Familienbild abgelichtet. Die TeilnehmerInnen konnten zwischen drei
verschiedenen Hintergründen wählen; einem Interieur mit Kamin,
einem idyllischen Meerblick mit Schwänen und dem
Kottbusser Tor als Ausschnitt. Drei klassische Familienfotos dienten als
Vorlagen für die gewählten Positionen und die TeilnehmerInnen
verhandelten miteinander, wer welche Rolle als Familienmitglied spielen
wollte.
Die entstandenen Fotos konnten kostenlos von den abgelichteten Personen
in der Ausstellung Familienbild
in der NGBK abgeholt werden, wodurch ein ungewöhnliches Publikum
den Galerieraum betrat.
Mit der freundlichen Unterstützung eines türkischen Fotoladenbesitzers
konnten die Familienfotos als Vergrößerungen in
den Schaufenstern verschiedener Läden in der Oranienstraße
in Kreuzberg
gezeigt werden. Gleichzeitig wurden sie im Glaspavillon der Volksbühne,
der als Ausstellungs- und Projektraum für künstlerische Aktionen
gezeigt.
Vom 1. Februar 2003 bis 4. Mai 2003 waren die Fotos in der Ausstellung
"Geschichte wird gemacht! Berlin am
Kottbusser Tor" im Kreuzberg Museum, Berlin zu sehen.
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